Vom unproduktiven Kapitalismus zur sozialistischen Marktwirtschaft S. Wagenknecht plädiert für einen kreativen Sozialismus
Rezension von Joachim Bischoff und Christoph Lieber, erschienen in Sozialismus 07/2011
...In dieser Konstellation meldet sich die stellvertretende Parteivorsitzende Sahra Wagenknecht mit ihrem neuen Buch »Freiheit statt Kapitalismus« (Frankfurt/M. 2011)1 zu Wort. Schon in den Jahren zuvor geißelte sie in verschiedenen Publikationen den Finanzmarktkapitalismus, sprach sich für eine Politik der Verstaatlichung aus, befürwortete daher auch den Weg zum »Sozialismus des 21. Jahrhunderts«, wie er in Venezuela unter Hugo Chávez praktiziert wird, hielt in der linken Geschichtsdebatte um den Sozialismusversuch im »Zeitalter der Extreme«, dem Realsozialismus, immer mehr zugute als seine »reformsozialistischen« Kritiker und verortete sich daher im politischen Strömungs-Spektrum der Partei DIE LINKE bislang immer auf der antikapitalistischen und kommunistischen Linken. Wie ordnet sich Wagenknechts neues Buch hierzu ein und vor allem: Wie ordnet die Autorin diese Intervention in ihrem politischen Selbstverständnis ein?