"Schleichende Entmachtung der Parlamente"
Interview mit Sahra Wagenknecht, erschienen in der Märkischen Oderzeitung am 01.02.2014
Statt über ihren Auftritt in der Talkshow von Markus Lanz will Sahra Wagenknecht lieber über Politik sprechen. Die Vizechefin der Linksfraktion im Bundestag sieht in der SPD eine Partei der Arbeitgeber, in den Grünen die neue FDP und die EU-Kommission als verlängerten Arm der großen Banken. Mit ihr sprachen André Bochow und Gunther Hartwig.
Warum tut sich eine Politikerin wie Sie eigentlich eine Talkshow wie die von Markus Lanz an, bei der es doch gar nicht um eine ernsthafte politische Debatte geht?
Naja, so genau weiß man das vorher nie, was einen erwartet. Die angesprochene Sendung war sicher keine Sternstunde des Journalismus, allerdings hat sich Herr Lanz bei mir für den Verlauf entschuldigt, da will ich jetzt nicht nachtreten. Natürlich ist es für uns als Linke wichtig, unsere Argumente öffentlich vorzutragen. In den Medien kommen wir oft gar nicht oder verfälscht vor, Talkshows sind eine Chance, sich authentisch zu äußern zumindest, soweit einem nicht ständig ins Wort gefallen wird.