Sahra Wagenknecht

"Politik des Westens ist heuchlerisch"

Sahra Wagenknecht im Interview mit der Magdeburger Volksstimme, erschienen am 20.10.2014

21.10.2014

Einen Einsatz der Bundeswehr gegen die IS-Terroristen lehnt Sahra Wagenknecht ab. Im Interview mit Volksstimme-Reporter Matthias Stoffregen spricht sich die Vize-Fraktionschefin der Linken im Bundestag allerdings für ein stärkeres ziviles Engagement Deutschlands aus.

Volksstimme: Frau Wagenknecht, die IS-Terroristen beherrschen weite Teile Syriens und des Iraks. Die USA versuchen, die Dschihadisten mit einer internationalen Koalition zurückzuschlagen. Wie sollte sich Deutschland Ihrer Meinung nach einbringen?

Sahra Wagenknecht: Ich finde die westliche Außenpolitik über alle Maßen heuchlerisch. Zum einen wird behauptet, der IS könne nur militärisch bekämpft werden. Gleichzeitig nimmt man hin, dass der IS nach wie vor über verschiedene Kanäle unterstützt wird. Es ist zum Beispiel bekannt, dass die Golfstaaten immer noch hinter den Islamisten stehen. Deutschland liefert aber weiterhin Waffen in diese Länder. Den USA geht es ebenfalls nicht um den Schutz der Menschen vor Terroristen, es geht ihnen vor allem um ihre Rohstoff-Interessen. Sie wollen an das Öl im Nordirak und sie haben ein Interesse daran, Syrien weiter zu destabilisieren. Und die Türkei greift sogar explizit auf Seiten des IS in den Konflikt ein, indem sie Stellungen der Kurden bombardiert.

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