"Ich möchte verhindern, dass Menschen aus Wut und Unzufriedenheit den Rechten auf den Leim gehen."
Sahra Wagenknecht im Gespräch mit Watson
Sahra Wagenknecht will nicht mehr nur Partei sein. Deswegen hat sie gemeinsam mit Oskar Lafontaine die Bewegung "Aufstehen" ins Leben gerufen. Sie soll Menschen aus allen politischen Lagern einsammeln, um linke Mehrheiten im Land möglich zu machen. Aber kann eine Bewegung von oben funktionieren? Und wie links ist sie wirklich? Sahra Wagenknecht im watson-Interview:
watson: Ihre neue überparteiliche Sammlungsbewegung segelt unter dem Motto "Aufstehen". Für Chemnitz galt das offensichtlich nicht. Warum waren Sie nicht dort?
Wagenknecht: Ich konnte an diesem Tag nicht. Ich finde auch nicht, dass sich Haltung gegen Rechtsradikalismus und Neofaschismus daran festmacht, dass man an einem bestimmten Tag in einer bestimmten Stadt ist.
Das eine ist die körperliche Anwesenheit. Das andere ist, dass man aus ihrer Ecke so wenig dazu gehört hat.
"Aufstehen" hat sich ja schon in unserem ersten Trailer zu diesen Fragen geäußert: zur Gefahr für die Demokratie, zur wachsenden Intoleranz und dem Nährboden dafür. Initiatoren von "Aufstehen" waren in Chemnitz. Wir werden auch bald soweit sein, dass wir auf der Straße sichtbar werden. Letztlich verantwortlich für die zunehmende Spaltung der Gesellschaft, für wachsende Unsicherheit und in der Konsequenz auch für Chemnitz ist die Bundesregierung und Frau Merkel als Kanzlerin der Alternativlosigkeit. Weil viele Menschen sich von der herrschenden Politik im Stich gelassen fühlen, wenden sie sich von der Demokratie ab und werden ansprechbar für rechte Demagogie.