"Morgens um acht - da muss man mich hintragen"
Interview mit Sahra Wagenknecht, erschienen in der Welt am Sonntag am 06.01.2012
Linke-Vizechefin Sahra Wagenknecht joggt viel und hat in ihrer Freizeit promoviert. Nur frühes Aufstehen ist ihre Sache nicht. Ein "Welt am Sonntag"-Expertengespräch über Selbstdisziplin.
Im Saarland, wo sie am Morgen aufgebrochen ist, war es noch viel kälter. Aber auch in Berlin-Mitte ist es an dem Tag, an dem wir mit Sahra Wagenknecht zum Joggen verabredet sind, frostig. Wagenknecht lässt den Mantel erst einmal an, als es von ihrem Büro im Jakob-Kaiser-Haus Richtung Spree geht. Dort wartet schon Reto Klar, der Fotograf, der an diesem Tag Mitleid hat und sich zu beeilen verspricht.
Welt am Sonntag: Frau Wagenknecht, ist das hier eine Show für unseren Fotografen oder joggen Sie wirklich, wenn es so kalt ist?
Sahra Wagenknecht: Bei acht oder zehn Grad, ja. Aber bei solchem Wetter nicht. Früher bin ich manchmal auch bei Minusgraden gejoggt. Bis ich mir einmal eine Lungenentzündung geholt habe und drei Wochen krank war.