Bundestagsrede von Sahra Wagenknecht zur Corona-Impfpflicht am 07.04.2022
"Die Impfstoffe schützen nicht davor, sich und andere anzustecken. Wie gut die Impfung gegen künftige Mutanten schützt, weiß kein Mensch. Und trotz allem versuchen Sie unbeirrt, den Menschen eine Impfpflicht aufzuzwingen?
Hören Sie auf, die Menschen zu bevormunden. Die Corona-Impfung muss eine persönliche Entscheidung bleiben! "
Bessere Zeiten - Wagenknechts Wochenschau vom 17.02.2022
Nach Auffassung von Bundeskanzler Scholz ist Deutschland das „ziemlich erfolgreichste Land“ im Umgang mit der Pandemie. Ich frage mich, an welchen Maßstäben er das misst. Trotz harter Einschränkungen sind in Deutschland in den letzten drei Monaten relativ zur Bevölkerung mehr Menschen an und mit Corona gestorben als in den meisten westeuropäischen Ländern. Kann es vielleicht daran liegen, dass wir die falschen Maßnahmen hatten, die zwar weniger Freiheit, aber eben nicht mehr Sicherheit gebracht haben? Ich finde es jedenfalls unmöglich, wie langsam wir uns von dem 2G-Unsinn verabschieden und wie stur man an einer Impfpflicht festhalten will, die angesichts der veränderten Lage völlig unverhältnismäßig ist. In dieser Wochenschau schaue ich mir an, wie Deutschland tatsächlich in den letzten Monaten durch die Pandemie gekommen ist, kommentiere die geplanten Lockerungen und werfe einen Blick in die Zukunft:
Interview mit Sahra Wagenknecht, erschienen in der Augsburger Allgemeinen am 20.11. 2021
Sie habe nach ihrem Auftritt bei Anne Will so viel Zuspruch wie noch erhalten, sagt Sahra Wagenknecht - und kritisiert die neuen Corona-Maßnahmen scharf.
Weitergedacht - Die Wagenknecht Kolumne, erschienen auf Focus online am 08.01.2021
Falsche Dosis? Oder falsches Medikament? Bevor wir uns in einem Endlos-Lockdown einrichten, der alle paar Wochen verschärft wird und immer mehr Existenzen zerstört, sollten wir dringend prüfen, ob die beschlossenen Maßnahmen überhaupt Sinn ergeben. Es gibt gute Alternativen.
Wenn die Medizin nicht wirkt, erhöhe die Dosis. Dieser Ratschlag mag bei manchen Therapien zum Erfolg führen. Er kann aber auch fatale Folgen haben. Dann nämlich, wenn die Wirkungslosigkeit nicht an der Dosierung liegt, sondern daran, dass es schlicht die falsche Medizin ist. Dann führt die Erhöhung der Dosis zu mehr und möglicherweise gefährlicheren Nebenwirkungen, ohne dass sich die erhoffte Linderung einstellt.
Die USA und Donald Trump mitten in der Corona-Krise und die Weltwirtschaft in einer tiefen Rezession. Wie gefährlich ist es, wenn die größte Volkswirtschaft gleichzeitig auch der größte Corona-Hotspot ist? Was nützen der Exportnation Deutschland dann die Erfolge im Kampf gegen Corona? Kommt zur Sorge um die Gesundheit die Angst um den Arbeitsplatz? Kämpft am Ende jedes Land für sich um Jobs und Impfstoffe?
Brutale Ausbeutung der Beschäftigten, Tierquälerei, Antibiotika: Die Bedingungen, unter denen ein beachtlicher Teil unseres Fleisches produziert wird, sind nicht appetitlich. Aber statt sich auf das zu konzentrieren, was politisch getan werden kann und muss, debattieren politische Ernährungserzieher aus CDU und Grünen lieber über eine staatlich verordnete Erhöhung der Fleischpreise. Der Verbraucher steht als Schuldiger am Pranger – eine Ablenkungsdebatte, auf die man nicht hereinfallen sollte.
Wir hatten die „Fridays-for-future“-Bewegung – und auch deshalb hat die Politik wieder mehr über Klimawandel diskutiert. Mindestens ebenso wichtig ist es aber, über die soziale Polarisierung in Deutschland zu reden, über Unsicherheit, schlechte Arbeitsverhältnisse und niedrige Renten. Wir haben ein immer tiefer gespaltenes Land. Auf Dauer hält das keine Demokratie aus.
Sahra Wagenknecht im Podcast Interview mit Prof. Jochen Werner
Wie sieht Sahra Wagenknecht eigentlich die Reaktion der Bundesregierung auf den Pflegekräftemangel in Zeiten wie diesen? Wer übernimmt die Kosten für all die Maßnahmen? Wie schneiden wir in unserer digitalen Transformation im internationalen Vergleich ab? Was wird aus dem Euro, wenn man einen Blick in die Zukunft der europäischen Union wirft?
In einer Krise, wie wir sie gerade erleben, ist es die Aufgabe einer Regierung, Sicherheit zu geben, zu investieren und da zu helfen, wo Hilfe nötig ist. Wir brauchen ein großes Konjunkturpaket. Ein Konjunkturpaket, das zielgenau und klug das Geld dahin leitet, wo es wirklich gebraucht wird. Dahin, wo Zukunftstechnologien, wo Lebensqualität in unserem Land davon abhängen. Das leistet das Paket der Bundesregierung kaum. Herr Altmaier holt jetzt sogar verlängerte Ladenöffnungszeiten aus der Mottenkisten (...)
Sahra Wagenknecht im Interview mit Zeitgenossen.Online
Sahra Wagenknecht spricht im Interview mit Henrik Bischoff u.a. über die Corona- Maßnahmen der Bundesregierung, die Corona App und die Black Lives Matter Bewegung.
Tilo Jung spricht mit Sahra Wagenknecht unter anderem über Corona, den Kapitalismus, über Ausbeutung und die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie, über Rassismus und soziale Gerechtigkeit als Kernaufgabe der LINKEN.
Corona, der Zusammenbruch von Absatzmärkten und der Lockdown haben viele Unternehmen um ihr Geschäft gebracht. Unverschuldet. Insofern ist es richtig, dass der Staat Milliarden einsetzt, um Insolvenzen zu verhindern und Arbeitsplätze zu sichern. Aber wie schon in der Finanzkrise rettet er vielfach die Falschen. Am Ende ist der Steuerzahler der Dumme, der auf hohen Kosten sitzenbleibt. Eine gute Rettungsstrategie wäre weniger teuer und wirkungsvoller.
Die Rettungspakete sind sozial sehr unausgewogen. Viele Soloselbständige und Freiberufler bekommen gar nichts, während große Unternehmen teilweise immense Summen erhalten, darunter solche, die das Geld gar nicht brauchen. So bekommen die Autokonzerne Kurzarbeitergeld, das – wie in der letzten Krise – letztlich aus Steuermitteln bezahlt werden muss. Zugleich sitzt zum Beispiel BMW auf Cashreserven von mindestens zwölf Milliarden Euro und hat gerade eine üppige Dividende ausgeschüttet. Die Hälfte, 770 Millionen Euro, ging an nur zwei Personen, Stefan Quandt und Susanne Klatten. Unternehmen mit Milliardenreserven, die Dividenden ausschütten, könnten auch das Kurzarbeitergeld für ihre Beschäftigten problemlos selbst bezahlen.
Natürlich sollte man die zentrale Airline des Landes nicht pleitegehen lassen. Aber auch die Lufthansa hatte eine klare Unternehmensstrategie, große Teile ihres Gewinns an die Aktionäre auszuschütten, statt sie im Konzern zu behalten. Es darf diesmal nicht so laufen wie in der Bankenkrise: Wenn es Probleme gibt, greift man dem Steuerzahler in die Tasche – und sobald es wieder Gewinne gibt, fließen sie an die Aktionäre.
Diskussion mit Starökonom & Bestsellerautor Thomas Piketty (deutsch)
Wir erleben in diesen Tagen die schwerste Wirtschaftskrise seit den 1930er Jahren: Zehn Millionen Menschen in Kurzarbeit, massenhaft drohende Arbeitslosigkeit, historische Einbrüche des Wirtschaftswachstums, der Exporte, der Nachfrage. Dies ist keine Krise, die in ein paar Wochen wieder vorbei sein wird, wenn ein paar weitere Corona-Einschränkungen gelockert werden. Die Corona-Krise offenbart auch, in welche Extreme sich die Vermögensungleichheit entwickelt hat. Reichtum ist heute so ungleich verteilt, wie zu Beginn der Industrialisierung. Um die schlimmsten wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufangen, bringen Regierungen Hunderte Milliarden schwere Rettungsprogramme auf den Weg. Wer wird die bezahlen? Ist die Krise möglicherweise ein Wendepunkt, um die Superreichen wieder in die Pflicht zu nehmen, sie an den Kosten für den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu beteiligen? Über diese Fragen und viele weitere von Euch, den Zuschauen, habe ich am Dienstag mit dem französischen Starökonomen und Bestsellerautor Thomas Piketty diskutiert. Den deutschen Zusammenschnitt unseres Livestreams gibt es heute anstatt der regulären Wochenschau.
Es ist Zeit für eine Grundsatzdebatte. Ist die Globalisierung, wie sie sich seit den 1980er Jahren mehr und mehr durchgesetzt hat, Fluch oder Segen? Wer profitiert, wer verliert? Sollen wir versuchen, sie über die Krise zu retten, oder ist es im ureigenen Interesse Deutschlands, andere Wege zu gehen?
Über die Kritik an den Corona-Maßnahmen diskutieren Karl Lauterbach, Sahra Wagenknecht, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bernhard Pörksen und Olaf Sundermeyer.