Wer die alte Bundesrepublik gut findet, kann nur noch die Linke wählen
Interview mit Sahra Wagenknecht, erschienen im Straubinger Tagblatt am 28.06.2013
27.06.2013
Frau Wagenknecht, mit Ihrem Buch fordern Sie "Freiheit statt Kapitalismus". Worin besteht der Gegensatz?
Wagenknecht: Der heutige Kapitalismus schränkt Freiheit in vielen Bereichen ein. Das betrifft nicht nur die aktuellen Überwachungsskandale, sondern auch den Arbeitsmarkt. Wenn immer mehr Menschen befristete Arbeitsverhältnisse haben, dann wird das Streikrecht ausgehöhlt und der Beschäftigte in ständiger Unsicherheit und Abhängigkeit gehalten. Leiharbeit und Werkverträge wirken in die gleiche Richtung. Auch die gesellschaftliche Machtstellung großer Banken und Konzerne ist ein Angriff auf Freiheit und Demokratie. Sie beherrschen die Märkte und können Regierungen erpressen.