"Löhne rauf oder aus dem Euro raus"
Interview mit Sahra Wagenknecht, erschienen in der Saarbrücker Zeitung am 21.08.2013
Die Finanzexpertin und stellvertretende Chefin der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, hält einen Austritt Deutschlands aus der Euro-Zone für denkbar, um Europa ökonomisch wieder ins Lot zu bringen.
Frau Wagenknecht, weder die Union noch die SPD halten einen zweiten
Schuldenschnitt für Griechenland erforderlich. Ist das glaubwürdig?
Wagenknecht: Nein. Das ist eine bewusste Lüge. Durch
die Kürzungsdiktate ist die griechische Wirtschaft jetzt fünf Jahre in
Folge geschrumpft. Die Schuldenquote ist immer weiter gestiegen. Das
Land ist bankrott, auch Frau Merkel und Herr Steinbrück wissen das. Aber
sie waren beide daran beteiligt, Milliarden an Steuergeld zu
verbrennen, um Banken und Reiche vor Verlusten zu schützen. Bei dem
nächsten Schuldenschnitt kommen Milliardenkosten auf den deutschen
Steuerzahler zu. Und das will man den Wählern natürlich nicht vor dem
Wahltag sagen.