Sahra Wagenknecht

Eine linke Gerade

Portrait erschienen im Tagesspiegel am 20.10.2011

20.10.2011
Marco Lauer, Matthias Meisner

Obwohl sie zierlich ist, sieht es oft aus, als throne sie. Viele Menschen finden sie kalt und zu streng. Dennoch wurde Sahra Wagenknecht zur Lichtgestalt der Linkspartei. Weil sie die Einzige ist, die für Großes taugt.

Wenn Parteien sich Programme geben, geht es um Worte, Formulierungen, es geht um viel Papier. Das ist mühsam. Die Linke hat es in den vergangenen eineinhalb Jahren zu spüren bekommen. Um die 40 Seiten halbwegs beschlussfähig zu kriegen, die einmal definieren sollen, was links ist, wurde an jedem Wort gefeilt. 1400 Änderungsanträge noch, dann ist das Grundsatzprogramm fertig. In Erfurt soll es am Wochenende verabschiedet werden. Aber dann muss es noch etwas anderes geben. Eine Person, die es verkörpert, die mehr daraus macht als ein Programm. Vielleicht ist es ein Glück der Linken, dass es sie schon gibt – Sahra Wagenknecht.

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