Sahra Wagenknecht

Rundumschlag gegen die Tatenlosigkeit

Artikel erschienen in der Augsburger Allgemeinen am 15.09.2013

15.09.2013

Linkspartei-Spitzenfrau Sahra Wagenknecht lockt in Donauwörth viele Menschen an, erscheint aber mit rekordverdächtiger Verspätung

Deutsche Spitzenpolitiker sind in der heißen Phase eines Wahlkampfs gestresste Menschen. Auftritte in Sälen und auf Plätzen quer durch die Republik, dazwischen Telefonate mit dem Parteibüro, Interviews mit den Medien und am Abend noch eine Diskussion im TV-Studio vor einem Millionenpublikum. Ein gesundheitliches Problem ist wohl mit das Letzte, was ein Politiker in einer solchen Situation gebrauchen kann.

Sahra Wagenknecht, die Vorzeigefrau der Linkspartei, steht nicht im Ruf, Schwächen zu zeigen. Deshalb betritt sie auch forsch das Rednerpult im Saal des Donauwörther Tanzhauses, nachdem sie zu Klängen des „Torrero-Marsch" aus der Oper „Carmen" an der Seite des nordschwäbischen Bundestagskandidaten Manfred Seel (Bäumenheim) in den Saal eingezogen ist. Bevor die Lebensgefährtin von Oskar Lafontaine jedoch zu einem Rundumschlag gegen die Tatenlosigkeit der anderen Parteien und die Gier der Banken ausholt, muss sie sich entschuldigen. Sie ist nämlich mit einer rekordverdächtigen Verspätung von eindreiviertel Stunden in der Großen Kreisstadt eingetroffen.
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