Sahra Wagenknecht

"Den Kapitalismus überwinden"

Interview mit Sahra Wagenknecht, erschienen in der Mitteldeutschen Zeitung am 20.10.2011

21.10.2011

Sahra Wagenknecht hält den Konflikt zwischen Traditionalisten und Reformern in ihrer Partei für einen stilisierten Konflikt.Mit der wirtschaftspolitischen Sprecherin der Fraktion Die Linke sprach unser Korrespondent Markus Decker.

Frau Wagenknecht, Freitag beginnt der Linksparteitag. Was darf das Publikum denn erwarten: heftiges Flügelschlagen oder Harmonie?

Wagenknecht: Weder noch. Wir werden lebendige Diskussionen haben. Aber im Grundsatz hoffe ich, dass der Programmentwurf trägt und ihm am Ende über 90 Prozent der Delegierten zustimmen.

Traditionalisten gegen Reformer – ist das das Schicksal der Partei?

Wagenknecht: Das ist ein stilisierter Konflikt, weil viele aus dem so genannten Reformerlager den Programmentwurf genau so unterstützen wie ich. Es ist uns das wirklich schwierige Kunststück gelungen, die gemeinsamen Positionen festzuhalten. Wir brauchen ein Programm, das uns eint, und keines, das uns spaltet. Das ist ein klar anti-neoliberales und antikapitalistisches Programm mit deutlichen Antikriegs-Positionen. Das ist der gemeinsame Nenner. Eine Mehrheit in Ost wie West steht dahinter.

Zum Interview