Sahra Wagenknecht

"Man kauft jetzt auch die Spekulanten raus"

Interview mit Sahra Wagenknecht in Deutschlandradio Kultur am 22.10.2011

22.10.2011
Sahra Wagenknecht im Gespräch mit Nana Brink

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Was derzeit mit Griechenland gemacht werde, habe nichts mit Solidarität zu tun, sagt die Linke Sahra Wagenknecht. Ihre Partei habe den Schuldenschnitt schon vor eineinhalb Jahren für unvermeidbar gehalten. Wagenknecht fordert zudem ein Ende des "Steuerdumping-Wettlaufs" in Europa.

Brink: Das Motto des Parteitages in Erfurt ist "Freiheit, Würde, Solidarität", und beim Thema Griechenland sagen Sie aber, das Land soll Pleite gehen. Ist das Ihre Definition von europäischer Solidarität?

Wagenknecht: Nein, man muss ja sehen, das, was zurzeit mit Griechenland gemacht wird, hat ja mit Solidarität nichts zu tun. Das Land wird durch Sparmaßnahmen immer tiefer in die Krise reingetreten, die Arbeitslosigkeit steigt, die Armut steigt und die Schulden steigen, die sind ja nicht geringer geworden. Und gleichzeitig wird sehr viel Steuergeld dafür verwandt, Banken zu retten, Hedgefonds und Spekulanten rauszukaufen, und das ist eine völlig verantwortungslose Politik.

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