"Definitiv keine Kampfkandidatur"
Interview mit Sahra Wagenknecht, erschienen in der Frankfurter Rundschau am 02.11.2011
02.11.2011
Interview: Bernhard Honnigfort und Jörg Schindler
Sahra Wagenknecht im Interview über eine Kandidatur um den Parteivorsitz, den Druck der Linken-Bundestagsfraktion auf sie und die Nähe der Occupy-Bewegung zu Forderungen ihrer Partei.
Ihre Zeit ist gekommen und die Linke hat seit dem Erfurter Parteitag ein klar antikapitalistisches Programm ganz nach ihrem Geschmack. Sahra Wagenknecht wird am 8. November als Erste Stellvertreterin von Fraktionschef Gregor Gysi kandidieren. Eine Kampfkandidatur um den Parteivorsitz gegen Gesine Lötzsch im Frühjahr 2012 schließt sie allerdings aus.
Frau Wagenknecht, vor gar nicht langer Zeit wurden Sie innerparteilich noch als Njet-Maschine und Spalterin beschimpft. Jetzt scheint es weder in Partei und Fraktion ohne Sie zu gehen. Was ist passiert?
Ich freue mich natürlich, dass ich zur Zeit sehr viel positive Resonanz bekomme. Ein Grund dafür ist auch, dass meine Hauptkompetenzen Wirtschafts- und Finanzpolitik durch die aktuelle Krise sehr gefragt sind. Außerdem hat die Linke jetzt ein klares antikapitalistisches und antineoliberales Programm das sind die Positionen, die ich vertrete.