Sahra Wagenknecht

Merkel auf Showbesuch im Troika-Protektorat

Pressemitteilung von Sahra Wagenknecht vom 11.04.2014

11.04.2014

"Bundeskanzlerin Angela Merkel benutzt das kaputtgekürzte Griechenland als Kulisse für ihren Europawahlkampf. Dazu wurden mit dem gestrigen Verkauf fünfjähriger griechischer Staatsanleihen aufwendig potemkinsche Dörfer aufgebaut, die weder den geschundenen Griechen noch den europäischen Steuerzahlern ein Stück Erleichterung bringen", kommentiert Sahra Wagenknecht den Besuch der Bundeskanzlerin in Griechenland. Die Erste Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Statt sich für Propagandaaufnahmen mit Jungunternehmern oder der griechischen Troika-Kollaborationsregierung ablichten zu lassen, sollte sich die Kanzlerin lieber um die von ihr verursachte soziale Katastrophe in Griechenland kümmern. Es ist ein absoluter Skandal, dass - wie die OECD vor kurzem warnte - im EU-Land Griechenland mehr Menschen Geld für Lebensmittel fehlt als in China oder Brasilien. Frau Merkel sollte sich in Griechenland mit Müttern unterhalten, deren Säuglinge aufgrund der schlechten Ernährungslage und medizinischen Versorgung gestorben sind, und ihnen erklären, warum mit den Hilfskrediten in dreistelliger Milliardenhöhe die Banken gerettet wurden.

DIE LINKE fordert, den Schaden für die Steuerzahler in Europa zu begrenzen, indem die verbliebenen privaten Forderungen – größtenteils von Banken und Hedgefonds - nicht mehr bedient werden. Die Sozialkürzungspolitik muss zurückgenommen und eine europaweite Vermögensabgabe zur Senkung der Staatsschulden eingeführt werden."