5,5 Prozent sind das Mindeste
Pressemitteilung von Sahra Wagenknecht vom 04.02.2015
Das Angebot der Arbeitgeber in der Metall- und Elektroindustrie ist ein schlechter Witz. Sie bieten nur 2,2 Prozent mehr Lohn, wollen den Anspruch auf Altersteilzeit reduzieren und weigern sich hartnäckig, über die Einführung einer Bildungsteilzeit auch nur zu reden. Bei solch einer Verweigerungshaltung brauchen sich die Arbeitgeberverbände nun wirklich nicht über die Ausweitung der Warnstreiks zu wundern. Dabei ist selbst die Forderung der IG Metall von 5,5 Prozent mehr Lohn noch sehr bescheiden, wenn man bedenkt, dass Deutschland im letzten Jahr mit 285 Milliarden Dollar den größten Exportüberschuss aller Länder erzielt hat. Wenn Europa nicht zerreißen soll, müssen in Deutschland deutlich höhere Löhne, Renten und Sozialleistungen gezahlt werden. Die Forderung nach höheren Löhnen ist deswegen nicht nur sozial gerecht, sondern auch volkswirtschaftlich sinnvoll, erklärt Sahra Wagenknecht anlässlich der dritten Verhandlungsrunde zwischen IG-Metall und Arbeitgeberverbänden am Freitag in Mülheim an der Ruhr. Die Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete und Erste Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter:
Das deutsche Lohndumping und die extremen Exportüberschüsse haben die europäische Schuldenkrise mit verursacht. Einen Ausweg aus der Krise kann es nur geben, wenn die Nachfrage in Deutschland massiv gestärkt wird. Die Forderungen der IG Metall haben daher meine volle Unterstützung. Die Arbeitgeberverbände sind am Freitag in Mülheim aufgerufen, ihre Blockade aufzugeben.