Strauss Innovation: Heuschrecken sichern keine Arbeitsplätze
Pressemitteilung von Sahra Wagenknecht vom 27.03.2014
Zu den Meldungen über eine drohende Insolvenz von Strauss Innovation erklärt Sahra Wagenknecht, erste stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete der Partei DIE LINKE:
"Die Regierung muss endlich verhindern, dass in Schieflage geratene Unternehmen auf dem Rücken der Angestellten zur Profitspielwiese von Heuschrecken gemacht werden können. Trotz Übernahme durch Sun Capital sollen 200 Beschäftigte von Strauss ihre Jobs verlieren. Arbeitsplätze werden so für Managementfehler und die Gier nach kurzfristigen Profiten in Haftung genommen. Wie schon im Fall Neckermann ist Sun Capital nicht bereit, eigenes Geld zur Rettung des übernommenen Unternehmens zu investieren."
Sahra Wagenknecht weiter: Die öffentliche Hand kann sich bei Strauss nicht aus der Verantwortung ziehen. Bei der Sanierung des Konzerns muss der Schutz der Beschäftigten Vorrang vor kurzfristigen Rendite-Interessen von Investoren haben. Statt eine Sanierung durch erneutes Drücken der Lohnkosten und Entlassungen zu planen, müssen langfristige Investitionen und eine Arbeitsplatzgarantie für die 1400 Strauss-Beschäftigten gewährleistet werden. Und die Gewerkschaften müssen bei der beantragten Insolvenz in Eigenregie mit am Tisch sitzen."
Sahra Wagenknecht abschließend: Kaufhäuser wie das Düsseldorfer Traditionsunternehmen Strauss leiden unter der viel zu geringen Binnennachfrage. Zu niedrige Lohnabschlüsse, immer mehr prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Hartz IV und Armutsrenten haben die Kaufkraft breiter Schichten zerstört. Darum fordert DIE LINKE anständige Tarifabschlüsse, einen echten Mindestlohn in Höhe von mindestens 10 Euro ohne Ausnahmen, eine armutsfeste Mindestrente und eine repressionsfreie Mindestsicherung von 1050 Euro."