EU-Heuschreckenpass ist Einladung zum Kahlschlag
Pressemitteilung von Sahra Wagenknecht vom 11.11.2010
"Hedgefonds und private Kapitalbeteiligungsgesellschaften gehören verboten und nicht eingeladen", kommentiert Sahra Wagenknecht, stellvertretende Vorsitzende der LINKEN, den heutigen Beschluss des Europaparlaments über so genannte Alternative Investmentfonds. Anstatt dem Unwesen von Hedgefonds und Private Equity-Gesellschaften endgültig ein Ende zu bereiten, wird ihnen noch ein Gütesiegel ausgestellt. Zockern und Heuschrecken wird damit geradezu ein Freibrief für ihr Treiben erteilt, und zwar EU-weit. Dies soll nach einer Übergangsfrist sogar für Fonds aus Drittstaaten gelten. Dies ist absurd.
Es ist naiv zu glauben, dass die mit der Kontrolle betrauten Aufsichtsbehörden in der Lage sein werden, das Geschäft mithilfe der geplanten Maßnahmen wirksam zu kontrollieren. Schon gar nicht, wenn die Fondsmanager selbst die Obergrenze für die Aufnahme von Fremdkapital festsetzen können. Wie schnell solche Fonds auf veränderte Marktbedingungen reagieren, ist bekannt. Bis eine Rücknahme der Pauschal-Akkreditierung erfolgen kann, ist der Schaden schon lange gemacht. Mit seiner heutigen Entscheidung für ein EU-Gütesiegel für Hedgefonds und private Kapitalbeteiligungsgesellschaften macht das Europaparlament den Weg frei für die nächste Finanzkrise"