Sahra Wagenknecht im Gespräch mit dem rbb Inforadio
In Deutschland werden wieder mehr Geschäfte öffnen. Für die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht sind das riskante Maßnahmen, die ohne Maskenpflicht zu neuen Infektionen führen könnten.
in ungewöhnliches Osterfest liegt hinter uns – ohne Freunde, ohne die Möglichkeit, Angehörige zu besuchen. Ich verstehe gut, dass sich viele Menschen jetzt nach einer Lockerung der Maßnahmen sehnen, die unseren Alltag so beeinträchtigen. Die Einschränkungen treffen ja nicht alle gleich: Es macht einen Unterschied, ob man ein Einfamilienhaus mit Garten hat oder ob man mit Kindern in einer zu kleinen Wohnung lebt und umliegende Spielplätze geschlossen sind. Trotzdem müssen wir vorsichtig sein.
Die Finanzierung der Pandemie-Folgen wird ein Kraftakt - Markus Feldenkirchen sprach mit der Linkenpolitikerin Sahra Wagenknecht über Krisenmanagement und Kapitalismuskritik.
Zu den bedrückendsten Nachrichten der letzten Tage gehören für mich die #Coronavirus-Ausbrüche in mehreren Pflegeheimen, mit vielen Toten. Ich finde: Die Ausstattung von Pflegekräften und Ärzten mit nötiger Schutzkleidung muss jetzt absolute Priorität haben! Denn wenn diese sich anstecken und sich nicht ausreichend schützen können, geraten auch Pflegebedürftige oder Patienten schnell in Todesgefahr. Leider klagen etliche Kliniken, aber auch Pflegeheime, Arztpraxen und ambulante Pflegedienste immer noch über einen Mangel an Einweg-Anzügen, Masken und mehr. Mehrere Kliniken mussten bereits ihre Arbeit einstellen, weil sich Pflegekräfte und viele Patienten angesteckt haben.
"maybrit illner Corona spezial“ vom 29. März 2020. U.a. mit der Volkswirtin Sahra Wagenknecht (Die Linke), Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz, Harald Heldmann, Karl Haeusgen, Gabor Steingart sowie Gabriel Felbermayr.
Unser aller Leben wurde in den vergangenen Wochen auf den Kopf gestellt. Die einen haben noch mehr Stress, arbeiten unter hohem persönlichen Risiko weiter, um die Gesellschaft am Laufen zu halten.
Es muss auch etwas unternommen werden, um all jene, die aufgrund ihres Berufes nicht die empfohlenen Abstände einhalten können und mit vielen Menschen in Kontakt kommen, besser zu schützen! Die Regierung und die Unternehmen müssen die Beschäftigten mit ausreichend Schutzkleidung ausstatten, ihnen mehr Pausen für Hygienemaßnahmen gewähren, sie regelmäßig auf den Coronavirus testen lassen, die Arbeitsplätze besser absichern - und sie sollten ihnen ab sofort eine Gefahrenzulage in Form eines Gehaltszuschlags von wenigsten 20 Prozent zahlen.
Erschreckende Berichte erreichen uns derzeit aus Italien: Überbelegte Intensivstationen, es fehlen Beatmungsgeräte, das Klinikpersonal ist völlig überlastet, die Ärzte müssen furchtbare Entscheidungen treffen. Wir müssen jetzt alles dafür tun, solche Zustände in Deutschland zu verhindern. Es ist möglich und dringlich, die Ansteckungsrate zu verlangsamen, um einen Kollaps im Gesundheitswesen zu verhindern.
Es sind schlimme Bilder, die uns gerade von den EU-Grenzen in Griechenland und Bulgarien erreichen. Kinder hinter Tränengas-Schwaden, Menschen in wackligen Schlauchbooten, Verzweifelte und Verletzte. Der türkische Präsident Erdogan hat Zehntausende Flüchtlinge mit Falschmeldungen an die Grenze gelockt, um genau solche Bilder zu provozieren und damit die EU und die Bundesregierung zu erpressen.
Nach tagelangem Abwiegeln hat Gesundheitsminister Spahn inzwischen eingeräumt: Deutschland stehe am Beginn einer Epidemie. Medizinische Mundschutze sind vielerorts ausverkauft, im Supermarkt sieht man Leute, die kistenweise Konserven kaufen. Nun wäre es ganz sicher unverantwortlich, Panikstimmung zu schüren. Trotzdem muss man sich fragen, ob unser auf Kommerz und Rendite getrimmtes Gesundheitssystem auf eine Zuspitzung der Situation vorbereitet ist und die Krisenprävention in unserem Land funktioniert. Es gibt Gründe zur Beunruhigung: Wenn Personalnotstand in vielen Krankenhäusern, Gesundheitsämtern und Rettungsdiensten längst der Normalfall ist, was soll dann erst im Notfall werden?
Hoch her ging es in den letzten Tagen seit dem Wahldebakel in Thüringen. Nun hat es sogar CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur gekostet. Warum die Krise der CDU und anderer Volksparteien damit nicht beendet ist und was die Ursachen dieser Krise sind – darum geht es in dieser Email.
Am Mittwoch ist passiert, was in Deutschland nicht wieder hätte passieren dürfen. Björn Höcke wurde dank FDP und CDU in Thüringen zum Partner und Königsmacher bei der Wahl eines Ministerpräsidenten. Zwar ging der Spuk erstaunlich schnell vorüber, die "Ära" Kemmerich als Ministerpräsident dauerte nur 24 Stunden. Aber der Schaden bleibt.
Deutschland sei ein reiches Land, heißt es. Aber warum gibt es dann so viele arme Rentner? Um Altersarmut und Grundrente, Riester-Trickserei und Politikversagen geht es in dieser Ausgabe meiner Videokolumne.
Macht ihr Euch Sorgen um eure Rente? Oder seid ihr schon im Ruhestand und wie kommt ihr zurecht? Schreibt es in die Kommentare. Ich freue mich auch über Anregungen, Ideen und Fragen – eine davon beantworte ich im Video nächste Woche!
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Über sechs Billionen Euro haben die Deutschen angespart - was passiert damit bei Minuszinsen und Strafgebühren der Banken? Kann man noch verlässlich Geld fürs Alter zurücklegen? Oder muss die Regierung ran an ein Hilfsprogramm für Sparer?
Sahra Wagenknecht im Gespräch über die Bedrohungen unserer Demokratie
Kein Politiker kann sich darauf zurückziehen, dass er nicht anders könnte, als sich von Lobbyisten beeinflussen zu lassen. Natürlich kann er anders. Er kann die Lobbyisten rausschmeißen. Es gibt keinen Zwang für Politiker, das zu machen, was der BDI, der BDA, die Pharmaindustrie oder die Rüstungskonzerne wollen. Über Lobbyismus, wachsende Ungleichheit und Meinungsmache diskutierte ich mit Albrecht Müller von den https://www.nachdenkseiten.de Eine Veranstaltung des Kultur- und Sozialvereins Saarland am Mittwoch, 22. Januar 2020, in der Saarbrücker Congresshalle.
Sahra Wagenknecht spricht im Talk beim Jahresauftakt der Bundestagsfraktion über die herrschende Klimadebatte und warum sie falsch findet, wie diese aktuell geführt wird, wie man aus ihrer Sicht die AfD am besten schwächen kann und warum es in der heutigen Zeit dringender denn je ist, den Kapitalismus zu überwinden.
Premierenfeier und Podiumsdiskussion mit Sahra Wagenknecht
Ein Film von Ken Loach, der eine universelle Geschichte über Leistungsdruck und Ausbeutung, über Pflegenotstand und Nächstenliebe, über Kampfgeist und Zusammenhalt erzählt– über die Themen, die aktuell europaweit die Menschen beschäftigen.
Kim Fisher und Jörg Kachelmann begrüßen wieder spannende Gäste. Diesmal dabei: Campino, Johann Lafer, Tom Pauls, Rolf Lang, Sahra Wagenknecht, Ingo Naujoks, Elizabeth Kreuzkamm-Aumüller.